Transfusionsmedizin

Als zentrale Einrichtung der Uniklinik RWTH Aachen nimmt das Institut für Transfusionsmedizin interdisziplinäre Aufgaben der Krankenversorgung wahr. Hierzu zählt unter anderem die Herstellung von Blutkonserven, Erythrozytenkonzentraten, Thrombozytapheresen, gerinnungsaktiven Frischplasmen sowie die Herstellung und Weiterverarbeitung von autologen und allogenen Stammzellpräparationen. Pro Jahr werden für die Behandlung transfusionspflichtiger Patienten bis zu 60.000 Blutkomponentenpräparate bereit gehalten. Umfassende Laboranalytik zur Vorbereitung, Steuerung und Beratung bei der Hämotherapie werden durchgeführt. Vor allem bei immunhämatologischen Problempatienten mit Auto- oder Alloantikörpern.

Des Weiteren werden Patientinnen mit einer Risikoschwangerschaft, etwa einer Unverträglichkeit zwischen Mutter und Fetus, hämotherapeutisch versorgt. Bei immunologisch bedingter Verminderung der Thrombozyten (fetale Immunthrombozytopenie) oder Anämie (Erythroblastose) werden für die notwendigen Blutübertragungen des ungeborenen Kindes (intrauterine Transfusionen) immungenetisch ausgetestete Spezialpräparate hergestellt. Im Rahmen der Bereitstellung von Blutkomponenten erfolgt eine hämostaseologische konsiliarische Beratung bei diesbezüglichen Problemstellungen.

Die Transfusionsmedizin ist DAkkS-akkreditiert, mdc-zertifiziert und verfügt über die EFI-Akkreditierung.

Das Institut für Transfusionsmedizin versorgt die Uniklinik RWTH Aachen und mehrere Krankenhäuser der Region. Es ist ein Institut der Maximalversorgung mit einem sehr breiten Leistungsspektrum. Dazu zählen:

  • Transfusionsmedizin mit Hämotherapie – Behandlung der Patienten mit Blutbestandteilen und Plasmaprodukten
  • HLA-Labor
  • Arzneimittelherstellung, insbesondere als Entnahmezentrum von autologen und allogenen peripheren Stammzellen, Stammzellen aus Knochenmark,
  • Durchführung von extracorporalen Photopheresen (ECP), Durchführung von therapeutischen Leukapheresen, Durchführung von Granulozytapheresen, Durchführung von Erythrozytenaustausch, Erythrozytendepletion, Herstellung von Donorlymphozyten, Herstellung von autologen Serumaugentropfen, Durchführung von Thrombozytapheresen, Eigenblutspende
  • Betreuung der Gerinnungsambulanz, gemeinsam mit der Medizinischen Klinik IV

Arzneimittelherstellung

  • Blutspendedienst an der Uniklinik RWTH Aachen sowie diverse Außentermine in Aachen und der Region
  • Vollblutspende zur Herstellung von Erythrozytenkonzentraten und Frischplasmen
  • Maschinelle Apherese zur Herstellung von Thrombozytenkonzentraten (Blutplättchen)
  • Eigenblutspende
  • Autologe periphere Stammzellapherese, Präparation, Lagerung und Anwendung der Stammzellpräparate
  • Allogene periphere Stammzellapheresen, Präparation, Lagerung und Anwendung der Stammzellpräparate
  • Allogene Stammzellen aus Knochenmark, Präparation, Lagerung und Anwendung der Stammzellpräparate
  • Extracorporale Photopherese (ECP)
  • Therapeutische Leukapherese
  • Granulozytapherese
  • Erythrozytenaustausch
  • Erythrozytendepletion
  • Herstellung von Donorlymphozyten
  • Herstellung autologer Serumaugentropfen
  • Blutkomponentenpräparationen, Prüflabore zur Arzneimittelfreigabe
  • Zelltherapie im Rahmen von Klinischen Studien
  • Gesetzliche Grundlagen: Arzneimittelgesetz (AMG), Transfusionsgesetz (TFG), Transplantationsgesetz (TPG), TPG-Gewebeverordnung (TPG-GewV), GMP-Vorgaben

Klinische Transfusionsmedizin

  • Blutkonservenversorgung der Patienten mit kompatiblen Blutkomponenten, einschließlich konsiliarärztlicher Tätigkeiten
  • Versorgung von Problempatienten bei Auto- und Alloantikörpern
  • Betreuung von Patienten mit fetaler Immunthrombozytopenie
  • Klinische Hämostaseologie:Konsiliarische Beratung bei hämostaseologischen Fragestellungen im Hinblick auf die Blutkomponentenversorgung
  • Referenzzentrum zur Abklärung von  erythrozytären Allo- und Autoantikörpern

HLA-Labor

  • Bestimmung der Gewebemerkmale vor Organtransplantationen und Transfusionen von Thrombozytenkonzentraten
  • Durchführung von Verträglichkeitsproben (Cross-Match vor Organtransplantationen)
  • Bestimmung von HLA-Antikörpern im Rahmen der Vorbereitung auf eine Organtransplantation
  • Bestimmung von Thrombozyten-Antigenen und Thrombozytenantikörpern bei Patienten mit entsprechenden Erkrankungen

Lehrtätigkeit

Das Lehrangebot umfasst Vorlesungen und Praktika im Rahmen aktueller transfusionsmedizinischer Fragestellungen, 32 Wochenstunden pro Semester – Praktika zur blutgruppenserologischer Diagnostik, Hämotherapie, Punktionskurs.

Weiterbildung der Transfusionsbeauftragten im Hause. Mitbetreuung des Curriculums Hämostaseologie.

Das Institut verfügt über die volle Weiterbildungsbefugnis der Ärztekammer Nordrhein zum Facharzt für Transfusionsmedizin sowie für die Zusatzbezeichnung Hämostaseologie.